Der große Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik im Kreis Coesfeld hat nun auch Konsequenzen für den Westfleisch-Standort in Lübbecke. Wie auch in Coesfeld sollen nun alle Mitarbeiter des Lübbecker Schlachthofes auf das Corona-Virus getestet werden. 

Minden-Lübbeckes Kreissprecherin Sabine Ohnesorge schrieb nach einer Radio Westfalica-Anfrage vom Samstag: Der Krisenstab des Kreises Minden-Lübbecke hat am Wochenende gemeinsam mit der Firma Westfleisch das Vorgehen für die Testung der Mitarbeitenden am Standort in Lübbecke besprochen. Beginn der Testungen ist am Montag. 

Nach dem Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik in Coesfeld ist die Zahl der positiv auf das Virus getesteten Arbeiter bis Sonntagmittag auf 205 gestiegen. Bisher liegt knapp die Hälfte der Ergebnisse von bisher rund 950 Corona-Tests vor. Die Arbeiter dort sind in verstreut im Kreis Coesfeld liegenden Wohnungen mit drei, vier oder fünf Personen untergebracht. Viele Arbeiter in der Fleischbranche kommen aus Osteuropa. 

Auch in anderen Unternehmen der Fleischindustrie in NRW, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein wurden inzwischen viele Corona-Infektionen nachgewiesen. Als möglichen Grund hatten Bundesarbeitsminister Heil und Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Laumann die Unterbringung osteuropäischer Mitarbeiter in Gruppenunterkünften genannt. Möglicherweise würden dort die Hygienestandards nicht eingehalten. 

Der Kreis Coesfeld muss wegen des Corona-Ausbruchs bei Westfleisch auf die lang ersehtnten Lockerungen der Corona-Regeln verzichten. Grund ist die vom Bund beschlossene Neuinfektionsobergrenze von 50 Fällen pro Woche auf 100.000 Einwohner.