Die Festnahme von zwölf mutmaßlichen Rechtsterroristen schlägt weiter hohe Wellen. Bundesinnenminister Seehofer will Mitarbeiter bei der Polizei und im öffentlichen Dienst schärfer überprüfen, weil der Verdächtige aus Hamm in der Polizeiverwaltung gearbeitet hat. Die Linken im Bundestag wollen wissen, ob ein V-Mann des Verfassungsschutzes in der Gruppe aktiv war. Was die Verdächtigen aus Minden und Porta angeht, führen die Spuren in die Reichsbürger-Szene und ins Neonazi-Milieu.
Thomas N. aus Minden war als bekennender Reichsbürger bekannt. Bei ihm hingen Reichsfahnen im Fenster. Auch sein Handwerkerbulli fiel in Minden immer wieder auf, weil er auf die Kennzeichen das Europawappen mit der Reichsflagge überklebt hatte. Ihn zählt die Bundesanwaltschaft zum harten Kern der mutmaßlichen Terrorzelle, die konkret Anschläge auf Moscheen geplant haben soll. Markus K., ebenfalls aus Minden, machte nach unseren Recherchen auch keinen Hehl aus seiner rechten Gesinnung. Auf Fotos im Internet ist er unter anderem bei Neonaziaufmärschen zu sehen. Einzig Ulf R. aus Porta-Kleinenbremen ist bisher anscheinend nicht offen als rechtsextremer in Erscheinung getreten. Bei ihm sollen am Freitag aber die selbstgebauten Granaten gefunden worden sein.
Neben den drei Männern aus Minden und Porta Westfalica sitzen neun weitere Tatverdächtige in Karlsruhe in Untersuchungshaft. Dem mutmaßlichen Kopf der Bande, Werner S. aus Augsburg werden in Zeitungsberichten Kontakte zur AfD nachgesagt.