Responsive image

on air: 

Christopher Deppe
---
---
Nachrichten aus Herford und Umgebung

Liste mit Politikernamen gefunden - Razzia unter anderem in Minden und Bückeburg

Nach dem Fund einer Liste von Politikernamen bei einem Ex-Reservisten der Bundeswehr sind bei einer Razzia auch Objekte in Minden und Bückeburg durchsucht worden. Es gehe um den Anfangsverdacht eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, heißt es von der Staatsanwaltschaft Lüneburg.

Der Ex-Reservist wird verdächtigt zu Rechtsextremen Kreisen zu gehören. Auch die Liste kursiert schon länger in der Szene. Sie ist aber nicht Teil des Verfahrens, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. "Unser Fokus liegt
zunächst auf den möglichen Verstößen gegen das Waffen- und das Kriegswaffenkontrollgesetz." Auch nach Munition würde gesucht.

Insgesamt wird gegen fünf Beschuldigte ermittelt. Gestern seien insgesamt neun Objekte durchsucht: in Niedersachsen in Munster, Wriedel, Rinteln und Bückeburg, in Nordrhein-Westfalen in Minden und in Mecklenburg-Vorpommern in Waren (Müritz). Ziel war es, Waffen und Waffenteile zu finden, hatte das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» zuvor gemeldet. Während der Razzia ergaben sich weitere Verdachtsmomente. Auch bei einer Frau in Bückeburg habe es eine Durchsuchung gegeben, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Bei dem Mann hatte der Militärgeheimdienst MAD laut «Spiegel» eine Liste mit Telefonnummern, Adressen und anderen privaten Daten von 17 deutschen Spitzenpolitikern und Prominenten gefunden, die schon länger in rechtsextremen Kreisen kursieren soll. Außerdem habe der MAD auf seinem Handy zwei Chats mit anderen Rechtsextremen festgestellt. Daraufhin soll er sofort aus einem laufenden Einsatz als Reservist genommen worden sein. Nach Recherchen des «Spiegel»
soll er in einer Bundeswehrkaserne in Munster (Heidekreis) gewesen sein.