Vor knapp zwei Jahren hatte die Feuerwehr in Preußisch Oldendorf-Börninghausen zufällig ein riesiges Drogenlabor entdeckt. Ab dem 15. März wird der Fall vor Gericht verhandelt.
Angeklagt sind zwei Männer aus Rödinghausen und Preußisch Oldendorf wegen des Verdachts des bandenmäßigen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln.
Staatsanwaltschaft spricht von "industriellem Ausmaß"
In der Anklage ist von einem "industriellen Ausmaß" der Herstellung von Amphetaminöl die Rede. Der 31-jährige Angeklagte aus Rödinghausen soll dazu die Lagerhalle an der Ravensberger Straße angemietet und mit dem 39-Jährigen aus Preußisch Oldendorf umgebaut haben. Der Preußisch Oldendorfer soll dazu eine Firma beauftragt haben, die extra einen Brunnen zur Kühlwassergewinnung gebohrt hatte. Die beiden Angeklagten waren gut zwei Monate nach dem Fund festgenommen worden.
Feuerwehr hatte das Labor zufällig entdeckt
Aufgeflogen war das Drogenlabor, weil es vor fast zwei Jahren darin gebrannt hatte. Die Feuerwehr ging zunächst von einem Routineeinsatz aus, fand in der Halle dann aber rund 35.000 Liter Chemikalien. Die Stoffe waren danach tagelang untersucht worden.
"Eine der größten Drogenküchen Deutschlands"
In der Anklage heißt es jetzt, dass in dem Drogenlabor damals 200 Liter Amphetaminöl und 211 Gramm Amphetamin gefunden wurden. Anhand der Spuren schätzt die Staatsanwaltschaft, dass dort weitere 280 Kilogramm Amphetaminbase hergestellt und später verkauft wurden.
Die Ermittler hatten den Fund damals als eine der größten in Deutschland entdeckten Drogenküchen eingestuft. Sogar der der Innenausschuss des NRW-Landtages hatte sich mit dem Fund beschäftigt.
Das Landgericht Bielefeld hat erstmal Termine bis Mitte Mai angesetzt.
Bei der Säuberung der Halle waren wir damals dabei - hier gibt es dazu eine Fotostrecke mit Video!