Eine 83-jährige Mindenerin ist gestern in ihrer Wohnung an der Scharnhorststraße überfallen worden. Ein Mann hatte sich mittags als Paketbote ausgegeben. Er behauptete, eine Paketsendung überbringen zu wollen. Hierbei nutzte er eine günstige Gelegenheit aus und drängte die Seniorin zusammen mit einem hinzugekommenen Komplizen in die Wohnung.
Anschließend durchwühlten sie in allen Räumlichkeiten diverse Schränke und Schubläden. Danach sperrten sie die 83-Jährige in einem Kellerraum ein und verließen etwa gegen 13 Uhr das Haus. Laut Polizei erbeuteten sie einen geringen Betrag Bargeld, etwas Schmuck, Silbermünzen und eine Bankkarte samt PIN. Diese Karte wurde kurze Zeit nach der Tat bei einer Sparkassenfiliale in der Nähe genutzt. Eine eingeleitete Tatortbereichsfahndung verlief negativ.
Erst rund eine Stunde nach der Tat hörte der echte Postbote die Hilferufe der Eingeschlossenen und alarmierte die Polizei. Zusammen mit der Feuerwehr konnten die Beamten die Seniorin befreien. Die Frau war unverletzt, aber von den Eindrücken mitgenommen.
Das Opfer konnte die Täter wie folgt beschreiben. Der mutmaßliche Paketbote war bekleidet mit einer rot-schwarzen Oberbekleidung und sprach akzentfreies Deutsch. Er wurde auf Anfang 20 geschätzt, war dünn und etwa 165 bis 170 Zentimeter groß. Zudem hatte er schwarzes Haar und trug einen Vollbart. Der Komplize wurde ähnlich beschrieben, war aber dicklicher und ein bisschen größer. Er trug einen schwarzen Kapuzenpullover mit Kapuze auf dem Kopf, eine schwarze Hose und eine Lederjacke.
Schon am Abend vor dem Überfall hatte ein Unbekannter an der Haustür der Seniorin geklingelt. Obwohl ein Gespräch stattfand, ließ sie den Mann nicht ins Haus und meldete den Vorfall der Polizei. Vor Ort konnten die Beamten aber niemanden mehr antreffen. Ob dieser Vorfall in Verbindung mit dem Raub zu sehen ist, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Die Polizei hofft auf Hinweise.