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Sebastian Poullie
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Nachhaltig surfen
Die besten Tipps für Euch

Nachhaltig im Internet - Wie wir beim Surfen im Internet Strom sparen können

5. September 2022

  • Das Internet ist einer der größten Energieverbraucher der Welt, Tendenz steigend
  • Streamingdienste und Suchmaschinen gehören zu den alltäglichsten Energiefressern, bei denen Energie gespart werden kann
  • Glasfaserkabel können, sofern vorhanden, Energie bei der Datenübertragung einsparen

Energiefresser Internet

„Eine Google-Suche kostet so viel Energie wie das Betreiben einer Glühbirne für 24 Stunden“,

seit Jahren hält sich dieses Gerücht. Tatsächlich ist der Stromverbrauch deutlich geringer und liegt mit ungefähr 2 Watt/Stunde beim Verbrauch einer Energiesparlampe in einer Stunde. Das klingt nach wenig, tatsächlich werden pro Sekunde, aber weltweit ca. 63.000 Suchanfragen gestellt. Die En-viaM-Gruppe, der führende Energie-Dienstleister in Ostdeutschland, hat anschaulich die CO2-Emmission für unterschiedliche „Internetaktionen“ aufgelistet. Wer da mal seinen Internet-Alltag durchrechnet, sieht schnell, wie viel Energie das Online-Leben frisst. Doch es gibt viele Möglichkeiten, den Energieverbrauch unseres Online-Alltags zu senken und damit unser Surfen im Internet zumindest etwas nachhaltiger zu machen.

Download statt streamen

Das Streamen von Musik oder Filmen ist so einfach wie noch nie. Tatsächlich verbraucht dieser Prozess durch das ständige Kommunizieren mit den Servern der Stream-Anbieter aber eine Menge Energie (und Datenvolumen). Es bietet sich deswegen an, unsere Lieblingsplaylist z.B. direkt auf unser Gerät herunterzuladen und nicht immer nur zu streamen. Damit sparen wir nicht nur Energie und Daten, sondern gehen auch auf Nummer sicher, dass wir in jedem Funkloch weiter Musik hören können. Beim Videostreaming können wir Energie sparen, indem wir so manchen Inhalt lieber nur in HD statt 4K oder sogar mal SD streamen. Die Streaming-Qualität kann bei jedem großen Anbieter über die Einstellungen angepasst werden.

Mobil frisst Energie

Für unseren CO2-Fußabdruck kann der Weg, mit dem wir auf das Internet zugreifen einen großen Unterschied machen. Bei gleicher Datenmenge verbraucht der Zugriff auf das Internet über das mobile Datenvolumen mehr Energie als über das heimische WLAN-Netzwerk. Lohnend kann hier, sofern vorhanden, auch ein Umstieg auf Glasfaserkabel sein. Diese verbrauchen im Vergleich zu klassischen Kupferkabeln deutlich weniger Energie bei der Datenübertragung. Natürlich ist ein solcher Wechsel leider auch abhängig vom jeweiligen Stand des Glasfaserausbaus in unserer Region.

Einfach mal ausschalten

Egal ob Handy, Fernseher oder PC, richtig ausgeschaltet sind diese Geräte selten. Zu bequem ist die Stand-by-Funktion, über die unsere Elektronik in vielen Fällen immer noch mit dem Internet kommuniziert und im Stillen weiterarbeitet. Das richtige Ausschalten der Geräte hat hier einen doppelten Vorteil: Zum einen spart es Energie, zum anderen macht uns dieser Schritt unseren ständigen Energieverbrauch bewusster. Helfen können hier auch Steckdosen mit Zeitschaltern, sodass auch der Fernseher oder Router in der Nacht ausgeschaltet werden können, wenn sie sowieso nicht verwendet werden.

Ohne Bild im Jour Fixe

Durch die Corona-Pandemie ist für viele von uns die Online-Konferenz regelmäßiger Bestandteil des Arbeitslebens geworden. Der Konferenztisch wird so von einer unterschiedlich großen Zahl einzelner Kacheln mit dem Videobild unserer Kollegen abgelöst. Der französische Software-Entwickler Greenspector hat herausgefunden, dass wir den CO2-Ausstoss bei einer Online-Konferenz dritteln können, wenn wir die Kameras auslassen. Dabei unterscheiden sich aber auch die Anbieter untereinander: Zoom und GoToMeeting brauchen deutlich weniger als Jitsi und Whereby. Trotzdem sind Videokonferenzen meist energiefreundlicher als analoge Konferenzen: Bei einem Meeting mit vier Personen, bei dem zwei mit dem Auto anreisen, lohnt sich der Videocall schon ab einer Entfernung von nur fünf Kilometern. Das ergab eine Untersuchung u.a. des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim.

Suchen und Baum pflanzen

Hinter Suchmaschinen wie Google und Bing stecken gewaltige digitale Infrastrukturen, deren Energieverbrauch sehr hoch ist. Die ökologische Suchmaschine Ecosia ist dabei keine Ausnahme, hat aber dazu einen ehrgeizigen Anspruch: Sie möchte die durch sie verbrauchte Energie durch das Pflanzen von Bäumen wieder ausgleichen. Für jede Suchanfrage wird deswegen über verschiedene Projekte ein Baum gepflanzt. Die Projekte werden über lokale Partner betreut. Seit Beginn des Projektes sind laut Ecosia so schon 157 Millionen Bäume zusammengekommen. Den Unterschied zu Google, Bing oder anderen Suchmaschinen bemerken wir in der Anwendung kaum. Eine genaue Übersicht über Ecosia und dessen Partnerprojekte gibt es hier.

Wer weitere Tipps und Hinweise zum nachhaltigeren Surfen sucht, findet sie bei CarElite.  Das Berliner Umweltschutz-Projektes hat „14 Tipps für grüneres Surfen“ zusammengestellt.


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Eine Person die eine Computertastertur mit Maus bedient


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