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Oliver Behrendt
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tanken-zapfsäule
So könnt ihr bares Geld sparen

Teuer, teurer, Spritpreise!

So könnt ihr bares Geld sparen
mann hält Zapfhahn in der Hand

Die Preise an den Zapfsäulen kennen derzeit nur eine Richtung: nach oben! Wer sein Auto volltanken möchte, muss tief in die Tasche greifen. Ein Liter Benzin oder Diesel unter 2 Euro...das war einmal...Und das wird auch wohl noch eine Zeit lang so bleiben. Wir haben Tipps für euch, wie ihr bis zu 20% Sprit sparen könnt:

Clever tanken

Tankt wenn möglich zu einer günstigen Tageszeit. Laut ADAC-Experte Thomas Müther ist es etwa sehr ungünstig, mittags zu tanken. Der Unterschied kann täglich zwischen 10 Cent pro Liter variieren. Gute Tankzeitpunkte sind demnach die Zeiten zwischen 18 und 19 Uhr und 20 und 22 Uhr. Zum Vergleich: Wer nachts auf einer Autobahn-Tankstelle tankt, muss mit bis zu 30 Cent pro Liter mehr rechnen. Deshalb sollten eher Autohöfe als Raststätten mit angeschlossener Tankstelle angefahren werden - auch wenn Autohöfe etwas weiter außerhalb liegen.

Reifendruck und versteckte Verbraucher

Mit Sommerreifen ist man günstiger unterwegs. Durch ein anderes Profil haben Sommerreifen einen Vorteil im Gegensatz zu Winterreifen. Mit denen verbraucht ihr ungefähr 0,2 Liter mehr auf 100 Kilometer. Noch wichtiger ist es aber den Reifendruck zu überprüfen erklärt Thomas Müther. Zu wenig Druck im Reifen erhöht den Spritverbrauch. Der ADAC empfiehlt deswegen auf Druck, den die Hersteller angeben noch 0,2 Bar draufzulegen. Das gleich Temperaturschwankungen aus.

Außerdem gibt es versteckte Verbraucher im Auto. "Man kann auch auf unnötige Geräte mal verzichten, beispielsweise die Musikanlage oder Sitzheizung", empfiehlt Johannes Giewald vom ADAC. Außerdem ist es ratsam, jeglichen Krempel oder sonstige Dinge, die im Auto rumliegen und ein wenig Gewicht auf die Waage bringen, in der Garage oder im Keller abzustellen. Je leichter das Auto ist, desto weniger schnell ist der Sprit leer. Die Faustregel ist: 100 Kilo weniger machen 0,3 Liter weniger Sprit pro 100 Kilometer.

Und wenn man wirklich was machen will, sollte man die Klimaanlage ausschalten. 0,3 bis 1,5 Liter Sprit pro 100 Kilometer sind da drin. Außerdem sollte man die Fenster zumindest nicht auf beiden Seiten auf machen. Das erhöht den Verbrauch um 0,2 Liter pro 100 Kilometer.

Vorausschauend und langsam fahren

Wer vorausschauend fährt, spart auch - heißt: rechtzeitig bremsen, möglichst viele Rollphasen und wenig beschleunigen. Außerdem lohnt es sich, spritsparend zu fahren, indem man möglichst schnell die Gänge hochschaltet und mit niedriger Drehzahl fährt.

Aktuelle Untersuchungen von Intrix und TomTom zeigen, dass auf den Autobahnen im Schnitt genauso schnell gefahren wird, wie vor der Spritpreiserhöhung. Dabei verbraucht ein durchschnittliches Auto mit Tempo 90 zum Beispiel fast ein Viertel weniger Sprit als mit 110. Thomas Müther vom ADAC Nordrhein empfiehlt deshalb eine Geschwindigkeit von 100 bis 120 km/h. So kann man auch mal einem LKW überholen und fährt trotzdem spritsparend.

Apps zum Spritsparen

Digitale Hilfen gibt es für die Autofahrer auch. Es gibt viele gute Apps auf dem Markt, die die Spritpreise in Echtzeit anzeigen. "Clever Tanken" zum Beispiel oder die ADAC-Tank-App. Es gibt teilweise große Preis-Unterschiede bei den Tankstellen. Auf Autobahnen sollten eher Autohöfe als Raststätten mit angeschlossener Tankstelle angefahren werden - auch wenn Autohöfe etwas weiter außerhalb liegen.

Elektro-Autos als Ausweg

Viele behaupten, dass man einfach auf ein E-Auto umsteigen sollte, schon wären alle Probleme gelöst. Ist das so? Durchaus - ein Durchschnittsfahrer kann im Jahr über 600 Euro im Vergleich zum Benziner sparen. Aber, ob sich der hohe Preis für ein E-Auto lohnt, hängt dann davon ab, wieviel man fährt, welche Lademöglichkeiten man hat und auch welche Reichweite man benötigt um von A nach B zu kommen. Soviel ist klar: Diese Berechnungen sind nicht für alle gleich. Wer ein Elektro-Auto kaufen will, kann aber bis zu 9000 Euro Fördermittel erhalten. Auch eine Wallbox fürs Laden zu Hause wird mit 900 Euro gefördert.


Spritpreis - Wie setzt er sich zusammen?

Diesel ist an der Zapfsäule so teuer wie noch nie, Superbenzin nähert sich seinem Allzeithoch. Doch wie kommen die Spritpreise zustande? Antworten darauf gibt diese Webgrafik.
 

Gründe für die aktuell so hohen Benzinpreise

Diesel für 2,20 Euro, Super für 2,15 Euro. Preise, bei denen man vor zwei Jahren nur drüber lachen konnte. Doch das ist nun bittere Wahrheit an den deutschen Tankstellen. Woran liegt das? Dass uns das Benzin ausgeht? Eher nicht. Irgendwann in der vergangenen Woche hatte sich die erste Aufregung und Angst vor Lieferengpässen erstmal gelegt - die Rohölpreise waren deutlich gesunken. Wladimir Putin liefert weiter Rohöl, wie auch in anderen Krisen in der Vergangenheit. An der Tankstelle aber gab es keine Reaktion, die Preise blieben extrem hoch. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat schon das Bundeskartellamt gebeten, sich mit den Spritpreisen zu beschäftigen.

Das künstliche Hochtreiben des Benzinpreises

Beim ADAC gibt es einen Experten in München, der nichts anderes tut, als den ganzen Tag die Entwicklung beim Rohölpreis zu beobachten. Dieser Mann sagt, dass es eine Lücke gibt, die man nicht erklären kann. Grundsätzlich können aber einige Gründe dafür verantwortlich sein, warum wir so viel gerade bezahlen müssen. Es gibt gerade eine hohe Nachfrage nach Rohöl. Das liegt am Wiederanziehen der Wirtschaft in der Pandemie, denn nun wird wieder viel mehr benötigt als noch in Lockdownzeiten.

Die Angst, dass wegen des Ukraine-Kriegs zu wenig Rohöl vorhanden sein könnte, spielt auch eine Rolle. Viele Hausbesitzer machen gerade ihre Heizöl-Tanks voll - völlig untypisch zum Frühlingsanfang. Und chemisch gesehen sind Heizöl und Diesel dasselbe Produkt. Ein großer Preistreiber ist also die Angst. Der ADAC fordert deshalb, sich darüber Gedanken zu machen, ob wirklich alles an der Börse gehandelt werden sollte - inklusive wichtiger Rohstoffe und Lebensmittel.


Entwicklung der Energiepreise

Die Energiepreise auf einem neuen Höchststand – und der Anstieg geht weiter: Strom, Super Benzin und Erdgas – die Preisentwicklung von 2017 bis August 2021 abgebildet in dieser Webgrafik.