Der große Corona-Ausbruch bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hat auch Konsequenzen für die Fleischfabriken bei uns in der Region. NRW-Gesundheitsminister Laumann hat angekündigt, dass die Mitarbeiter in allen Schlachtbetrieben in NRW noch einmal auf das Corona-Virus getestet werden sollen.
Bei den ersten Massentests bei Westfleisch in Lübbecke, bei Gocksch in Herford und auch bei Bauerngut in Bückeburg waren vor wenigen Wochen keine Infizierten festgestellt worden. Im Kreis Gütersloh bleiben wegen des Corona-Ausbruchs bei Tönnies ab heute alle Schulen und Kitas vorsichtshalber geschlossen. Rund 660 Mitarbeiter sind bisher positiv getestet worden. Rund 7.000 Menschen wurden unter Quarantäne gestellt.
Der Corona-Stillstand im Schlachtbetrieb bei Tönnies im Kreis Gütersloh stellt Schweinebauern im Mühlenkreis vor Probleme: sie werden ihre Tiere nicht mehr los. Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Minden Lübbecke, Rainer Meyer spricht bei der Schließung des Schlachtbetriebes bei Tönnies von einer mittelschweren Katastrophe.
Tönnies schlachtet fast die Hälfte der Schweine in Deutschland - fast jedes fünfte kommt zum Schlachthof in Rheda. Wenn die Minden-Lübbecker Bauern ihre Schwein dort nicht mehr hinbringen können, bleiben sie länger im Stall. Dadurch wachsen sie weiter und verfetten - das bedeutet für die Bauern finanzielle Verluste. Landwirte-Sprecher Rainer Meyer sagt, einen Teil ihrer Schweine könnten die Bauern noch zu anderen Schlachthöfen bringen, ganz aufzufangen sei der Ausfall aber nicht. Besser würde es laufen, wenn nur der Betrieb in der Zerlegung stillstehen würde: dann könnten die Schweine vorrübergehend gefrostet und später verarbeitet werden.