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Vera Körber
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Nachrichten aus Herford und Umgebung

Sydney | Extremregen setzt Wohnviertel in Sydney unter Wasser

Zwei Nächte hintereinander regnet es an Australiens Ostküste so viel wie sonst in einem Monat.

Rekordniederschläge in Sydney und Teilen von Neusüdwales haben zu Überschwemmungen und weitreichenden Schäden geführt, so dass die Behörden für einige Gemeinden Evakuierungsmaßnahmen anordneten.

Rekordniederschläge in Sydney und Teilen von Neusüdwales haben zu Überschwemmungen und weitreichenden Schäden geführt, so dass die Behörden für einige Gemeinden Evakuierungsmaßnahmen anordneten.

Umwetter

Sydney (dpa) - Eine weitere Nacht mit Extremregen hat in der australischen Küstenmetropole Sydney ganze Straßenzüge unter Wasser gesetzt und erhebliche Schäden angerichtet. Die für die Trinkwasserversorgung der Millionenstadt verantwortliche Warragamba-Talsperre lief über, weitere Staudämme sollten die Belastungsgrenze nach Behördenangaben im Tagesverlauf erreichen.

Mehrere Brücken wurden gesperrt, Anwohner in niedrig gelegenen Wohngebieten aufgefordert, sich und ihre Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen. In mehr als 150 Fällen mussten Bewohner des Bundesstaats New South Wales aus ihren von den Wassermassen eingeschlossenen Häusern oder Autos gerettet werden, wie der Katastrophenschutz mitteilte - die Hälfte davon in der Hauptstadtregion Sydney.

In 24 Stunden so viel Regen wie sonst in einem Monat

Bereits tags zuvor war in der Ostküstenmetropole die höchste Niederschlagsmenge seit zwei Jahren verzeichnet worden - innerhalb von 24 Stunden fiel fast so viel Regen wie sonst durchschnittlich im gesamten Monat April. Der Boden war also bereits übersättigt, und in der Nacht darauf kam es noch schlimmer: Bis zum Morgen gingen abermals 100 bis 200 Millimeter, stellenweise sogar mehr als 250 Millimeter nieder.

Zum Vergleich: Der Deutsche Wetterdienst spricht schon ab 20 Millimetern binnen sechs Stunden von Starkregen, mehr als 60 Millimeter werden als «extremes Unwetter» bezeichnet. In Sydney kam ein Vielfaches dieser Menge vom Himmel.

Mehr als 4000 freiwillig Helfende

Laut Katastrophenschutz unterstützten mehr als 4000 freiwillige Helfer die Behörden bei den Rettungs- und Aufräumarbeiten. Im öffentlichen Nahverkehr kam es zu massiven Behinderungen, viele Züge, Busse und Fähren standen still. Örtlich kam es Erdrutschen, an Hanglagen landeten große Felsbrocken mitten auf Straßen. Am Flughafen von Sydney lief der Betrieb dagegen wieder weitgehend normal, nachdem am Vortag zahlreiche Verbindungen gestrichen oder anfliegende Maschinen umgeleitet worden waren.

Die Behörden rechnen damit, dass die Überschwemmungsgefahr wegen des aus höher gelegenen Gebieten und Staudämmen abfließenden Wassers noch Tage anhalten wird. Das Unwetter sollte derweil entlang der Küste weiter gen Süden ziehen. Bewohner der südlichen Vorstädte wappneten sich für eine ähnliche Extremlage wie in Sydney.

© dpa-infocom, dpa:240406-99-579149/2